Die Besichtigung

Nur einen Tag vor Auktionsende, da muss einer mit, der wirklich Ahnung von Autos hat. Flens und ich gehören leider nicht dazu. Da kommt natürlich nur einer in Frage, der Fokko … Schrauber aus Leidenschaft, Freund und Nachbar, sowie Leichenwagenfahrer.

Na, wenn das nicht all in one ist. Wir also zu dritt in die Tiefen des Ammerlandes gegurkt. Also wenn ich tief schreibe, meine ich auch wirklich tief. Mitten up Land mit nix dabei. Ok, da war noch die alte Ziegelei, wo sich einige Garagen anbei befanden. (In einer dieser wohnte mein Schnuckel)

Auf dem Gelände dann, keine Menschenseele … och nöööö! … zu früh … zu spät? – ne, die Uhrzeit stimmt. Warten … In einige Garagen mal reingelugt … kein Leichenwagen zusehen. Warten … Klasse, man versetzt uns. Das Handy klingelt … Herr M. meldet sich (bibber), er ist zum Glück bald da!

Alles wird gut. Nur noch etwas warten. Herr und Frau M. mit samt Hund fahren endlich, endlich vor.

Minuten werden da ja leicht zu einer Ewigkeit. Kurz die Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht (guten Tag, ich bin … schön dass sie da sind etc.) Ist mir in diesem Moment eigentlich alles völlig schnuppe, will den Wagen sehen. Herr M. öffnet die Garage (diese war nicht von außen einsehbar).

ENTSETZEN…!

Die E-Bay Bilder spiegelten nichts, aber auch gar nichts von diesem Fahrzeug wieder … solch eine Schönheit und ein soooo guter Zustand, das hatte keiner von uns erwartet!

Sorry Herr M. Ihre Auktionsbilder waren wirklich schlecht, vielen Dank! *ggg*
Dann den Wagen mit vereinten Kräften erstmal aus der Garage in`s Sonnenlicht gerollt. WOW, WAHNSINN, HAMMER, GEIL, TOP.

Wir haben uns alle sofort verliebt.

Der Fokko ist erstmal in den Motorraum abgetaucht und ich hinter das Lenkrad. Alleine dieses Lenkrad ist der ober Hammer!
Flens war vollauf damit beschäftigt alles für die Nachwelt fest zu halten, damit Ihr hier nicht nur mein Geschwafel lesen müßt.

Mein Verstand war auf der Rücktour völlig paralysiert, so dass in regelmäßigen Abständen, abwechselnd von Fokko und Flens ein “Bibo! Nicht hier abfahren” erklang. Höchstwahrscheinlich hätte ich ohne die Beiden eine komplette Deutschlandtour gemacht, da ich jedem Autobahnschild stumpf gefolgt wäre, egal was da nun drauf stand.